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 Buchtip
Zu diesem Thema empfehlen wir:
Frank Mutschmann's
"Die Strumpfband-
nattern"
,
erschienen in der
Neuen Brehm-
Bücherei
 Überwinterung
Die meisten Thamnophis- Arten stammen aus Regionen, die von einem deutlichen Jahreszeitenwechsel gekennzeichnet sind. Durch diese Extreme in den Temperaturen und der Feuchte sind sie gezwungen, Ruhepausen einzulegen. Diese haben sich als bedeutend für die Fortpflanzung erwiesen. Zumindestens wenn man länger züchten möchte, sollte man daher eine Winterruhe einleiten. Über die Dauer und Temperatur der Überwinterung entscheidet eigentlich wieder das Herkunftsgebiet der (Unter-)Art. Allerdings nehmen die Tiere uns auch hier eine Generalisierung nicht übel. Meist ist eine 8 wöchige Winterpause bei Temperaturen um die 8-10°C ausreichend. Natürlich kann man auch hier wieder exakte Werte einhalten, allerdings macht dies viel Aufwand, wenn man mehrere Arten gleichzeitig pflegt. Wichtig ist jedoch eine konsequente Durchführung dieser Ruhepause.
Wie bei anderen Reptilien auch werden auch hierbei die Licht- und Wärmequellen allmählich reduziert. Etwa 2-3 Wochen vor der Überwinterung sollte man die Fütterung der Tiere einstellen. Die Tiere brauchen diese Zeit, um ihren Darm vollständig entleeren zu können. Ist das nicht geboten, kommt es zu Fäulniserscheinungen im Darm und die Schlange vergiftet. Lauwarme Bäder unterstützen den Entleerungsprozess. Die Strumpfbandnattern reagieren auf diese Veränderungen mit einem passiveren Verhalten. Nach 3 Wochen sollte dann die Winterruhe beginnen. Bleiben die Temperaturen über 10°C, fallen die Tiere nicht in eine wirkliche Winterstarre. Sie sind dann ruhiger, nehmen aber keine Nahrung mehr auf. Da sie sich aber doch noch ein wenig bewegen, zehrt das merklich an ihren Kräften und die Tiere werden sehr schwach.
Manchmal kommt jede Hilfe zu spät, wenn man dies nicht rechtzeitig bemerkt. Deswegen kann man sich eines ganz fest einprägen: Nur wenn alle Körperfunktionen minimiert sind und eine echte Winterstarre eintritt, kann das Tier diese Phase unbeschadet überstehen! So verlieren sie nämlich fast kein Gewicht.
Man muss die Tiere nicht zwingend in einen Überwinterungsbehälter überführen, wenn man in dem Terrarium (z.B. wenn es im Keller steht) die nötigen Temperaturen halten kann. Das hat den Vorteil, dass die Tiere ihre gewohnten Verstecke aufsuchen können und keinem zusätzlichen Stress ausgesetzt sind.
Aber auch das Umsetzen in einen kleinen Überwinterungsbehälter stellt meist kein Problem dar. Diese sollte mit Erde, Laub und Moos gefüllt sein, damit sie sich vergraben können. Die Materialien schützen die Schlangen auch vor kleineren Temperaturschwankungen. Oberflächlich kann man es gelegentlich anfeuchten, sollte aber auch hier wieder auf eine ausreichende Belüftung achten. Es ist nicht bestätigt, aber es ist eine geläufige Meinung, dass die Schlangen während dieser Zeit auch trinken. Deswegen sollte ein Behälter mit frischem Wasser nicht fehlen.
Man sollte auf jeden Fall wöchentliche Kontrollen durchführen, wobei man die Tiere allerdings nicht unnötig stressen sollte. Auf Atemwegsinfektionen sollte bei den Kontrollen am meisten geachtet werden. Wenn man die Winterruhe beenden will, muss man die Beleuchtung und die Wärmequellen wieder langsam über einen Zeitraum von 2-3 Wochen zuschalten. Erst wenn alle Wärmequellen wieder ihren normalen Betrieb eingenommen haben, darf wieder gefüttert werden. Es ist normal, wenn die Tiere nach der Winterstarre ein erhöhtes Bedürfnis zur Wasseraufnahme zeigen.
Es hat sich bewährt, die Winterruhe Anfang November einzuleiten und Ende Januar wieder die warme Jahreszeit beginnen zu lassen. So kommen die Jungen relativ zeitig im Jahr und man hat sie bis zur Urlaubszeit schon auf ein gesundes Gewicht gefüttert.
Von einer kalten Überwinterung von Jungschlangen ist abzuraten. Freilich, in der Natur haben sie auch nicht die Möglichkeit, im warmen zu liegen, aber man kann ja im Terrarium auch nicht 100%ig die Natur widerspiegeln. Es gibt Berichte, dass Babys gut über eine Winterstarre gekommen sind, aber das wird nicht gängig praktiziert. Im Normalfall lässt man die Tiere einfach bei den Sommerbedingungen, auch was das Fressen angeht. Ebenso darf man keine trächtigen Weibchen überwintern und sollte auch bevorstehende Häutungen abwarten, bis man die Winterruhe einleitet.